Umwelt, Energie und Nachhaltigkeit

Klimaschutz und Energiesicherheit Rheinland 2030

Der Angriff Russlands auf die Ukraine bedeutet eine Zäsur auch für die deutsche Energiepolitik. Mit Erdgas als zentraler Brückentechnologie für die Energiewende können wir seit dem russischen Einmarsch nicht mehr rechnen.
Der Plan, schon 2030 aus der Kohleverstromung auszusteigen, ist vor diesem Hintergrund nicht mehr realistisch. Er würde die Energieversorgungssicherheit klar gefährden.
Die Wirtschaft ist aufgrund des sehr hohen Preisniveaus, vor allem aber aufgrund des sinkenden Vertrauens in eine dauerhaft sichere Energieversorgung, äußerst beunruhigt. Für das Rheinische Revier sind die Herausforderungen, den Strukturwandel erfolgreich zu gestalten, größer geworden.
Die Unternehmen vor Ort, aber auch potenzielle Investoren müssen darauf vertrauen können, dass die Energieversorgung weiterhin sicher ist und perspektivisch in ausreichendem Maß regenerative Energiequellen erschlossen werden.
Welche Herausforderungen sich für unsere Region ergeben und welche Schritte nun kurzfristig notwendig sind, haben die drei IHKs Aachen, Köln und Mittlerer Niederrhein in dem Impuls „Klimaschutz und Energiesicherheit Rheinland 2030“ ausarbeiten lassen.

Die wichtigsten Aussagen des Impulspapieres sind:

  • Am gesetzlich fixierten Ausstiegsziel der braunkohle-basierten Stromerzeugung im Rheinischen Revier bis 2038 sollte festgehalten werden. Ein Vorziehen des Ausstiegs auf das Jahr 2030 erscheint unrealistisch.
  • Es muss geprüft werden, welche Braunkohlekraftwerke durch Verlagerung in der Sicherheitsbereitschaft oder durch Anpassung des Stilllegungspfads aus dem Kohleverstromungsbeendigungsgesetz (KWBG) einen Beitrag zur Gewährleistung einer sicheren Stromversorgung leisten können.
  • Der Ausbau der Erneuerbaren-Energien-Anlagen muss deutlich forciert werden, um die regionale und auch nationale Energiesouveränität wieder zu erlangen.
  • Um den Unternehmen Investitionen in die Elektrifizierung und Effizienzsteigerung von Prozessen zu ermöglichen, sollten neben einer Investitionsförderung auch Anpassungen in der Abschreibungssystematik auf den Weg gebracht werden.
  • Durch Engpässe beim Erdgas entsteht die Notwendigkeit eines nochmal beschleunigten Aufbaus von wasserstoffbasierten Kraftwerkskapazitäten.
  • Energieintensive Unternehmen müssen schnell finanziell entlastet werden.