Mobilität

Ost-West-Achse

Herausforderungen, politische Beschlüsse sowie Aktivitäten & Position der IHK Köln
Im Mai 2009 verabschiedete der Rat der Stadt Köln den von der IHK initiierten „Masterplan Köln“. Das vom Planungsbüro Albert Speer + Partner GmbH entwickelte Konzept soll als Wegweiser für die städtebauliche Entwicklung der Stadt Köln dienen und beinhaltet entsprechende Projekte. Als Teil des Masterplans soll die Ost-West-Achse als ÖPNV-Verbindung die Stadt von der Inneren Kanalstraße im Westen bis zur Bezirksgrenze Kalk im Osten durchqueren. Die neue verkehrliche Verbindung hat das Ziel, die Überlastungsproblematik in diesen Bereich zu lösen und die Plätze Deutzer Freiheit, Neumarkt, Heumarkt und Rudolfplatz attraktiver zu gestalten.

Herausforderungen für die Unternehmen und Pendler

Die Kapazitätsengpässe des Nahverkehrs und die Verkehrsproblematik auf der Ost-West-Achse sorgen für Staus, Zeitverluste sowie ökologische und ökonomische Schäden. Die derzeitige Situation stellt eine Belastung sowohl für Unternehmen als auch für Pendler dar. Die Erreichbarkeit für Unternehmen erweist sich als zunehmend schwieriger. Der Ausbau der Ost-West-Achse kann hier zu einer signifikanten, verkehrlichen Verbesserung für Pendler und Unternehmen führen.

Politische Beschlüsse/Verwaltungshandeln

Am 18. Dezember 2018 hat der Rat der Stadt Köln den Beschluss gefasst, sowohl eine oberirdische Variante der Ost-West-Achse, als auch eine unterirdische Variante zwischen Deutzer Brücke und Aachener Weiher zu planen.
Am 21. Mai 2019 wurde der von der Verwaltung vorgelegte Bedarfsfeststellungs- und Planungsbeschluss zur Kapazitätserweiterung vom Rat der Stadt Köln genehmigt und hat verschiedene Ingenieurgemeinschaften mit den Generalplaner-Leistungen für die oberirdische und unterirdische Variante beauftragt. 
Um eine Schnittstelle zwischen Stadtrat und der Projektgruppe Ost-West-Achse in der Stadtverwaltung zu schaffen, wurde die Einrichtung eines politischen Begleitgremiums im Dezember 2021, vorgeschlagen. Dies soll für einen fortwährenden Informationsfluss zwischen Politik und den beteiligten Ämtern zum Stand der Planungen sorgen. (Quelle:  https://www.stadt-koeln.de/leben-in-koeln/verkehr/ost-west-achse). 

Zahlen, Daten, Fakten

Die Ertüchtigung der Ost-West-Achse ist die einzige Möglichkeit, die Kapazität auf der Strecke nachhaltig und umweltfreundlich zu erhöhen. Als Lösung wurden eine oberirdische Variante und vier Tunnelvarianten entwickelt. Die Kosteneinschätzung liegt laut der Stadt Köln bei der oberirdischen Variante bei rund 250 Millionen Euro, bei der kurzen Tunnelvariante bis kurz vor Neumarkt bei 300 Millionen Euro, bei der mittleren Tunnelvariante bis kurz vor Rudolfplatz, Abzweig Mauritiuskirche bis kurz vor den Zülpicher Platz bei 560 Millionen Euro, bei der langen Tunnelvariante A bis Universitätsstraße, Abzweig nach Neumarkt zur Dasselstraße bei 1.050 Millionen Euro und bei der langen Tunnelvariante B bis Universitätsstraße, Abzweig nach Moltkestraße bis Zülpicher Wall bei ca. 850 Millionen Euro.
Der Planungsbeginn ist für 2020 vorgesehen. Der Beginn der Bauausführung für die oberirdische Variante ab 2027 und für die unterirdische Variante ab 2031.
Um derzeit eine Entlastung der Ost-West-Achse bis zur Umgestaltung zu ermöglichen und die Kapazitäten des Öffentlichen Personennahverkehrs zu steigern, wurden folgende Maßnahmen zum Fahrplanwechsel 2019/2020 ergriffen: 
  • Die neuen KVB-Buslinien 172 und 173 auf der Achse zwischen Dom/Hauptbahnhof und Widdersdorf/Weiden wurden in Betrieb genommen.  
  • Die Fahrten der Linie 7, die an der Haltestelle Haus Vorst endeten, wurden um eine Haltestelle bis Frechen-Bahnhof verlängert und nachmittags gibt es eine Fahrt bis nach Frechen-Benzelrath. 
  • Für eine Entlastung der Linie 1 sorgt die neue Buslinie 171, Damit können von Mülheim und Kalk aus Ziele in der Innenstadt ohne Umstiege oder weite Fußwege erreicht werden. 

Aktivitäten und Position der IHK Köln

Die Ertüchtigung der Ost-West-Achse ist eines der wichtigsten ÖPNV-Verkehrsprojekte in Köln. Aus Sicht der IHK Köln kann dieses nur mit einer Tunnellösung umgesetzt werden, die mindestens vom Heumarkt bis zum Aachener Weiher reicht. Eine Fortführung des Tunnels weiter entlang der Aachener Straße bis Melaten und nach Osten unter dem Rhein bis Deutz wäre bei entsprechender Förderfähigkeit oder visionärem politischen Willen denkbar. Die Entscheidung über die Ost-West-Achse wird weit in die Zukunft wirken. Die IHK fordert die im Rat vertretenen Parteien deshalb auf, in dieser für Köln und die Region zentralen Zukunftsfrage konstruktiv zusammenzuarbeiten.

Aktivitäten der IHK Köln

  • Die IHK Köln hat für die Kommunalwahlen im September 2020 Wahlprüfsteine entwickelt, anhand derer sie die Programme der Parteien überprüfen wird. Dabei geht es u. a. um die Stärkung des ÖPNV und damit verbunden um eine weitreichende Tunnellösung beim Ausbau der Ost-West-Achse.  
  • Am 28. Mai 2018 verfasste die IHK Köln im Rahmen einer Sondervollversammlung eine Resolution für den Ausbau der Ost-West-Achse mit einer Tunnellösung.
  • Am 13. Dezember 2016 verabschiedet die IHK Köln eine Resolution mit der Zielrichtung, die Stadt Köln mit dem Konzept „Köln Mobil 2025“ zu unterstützen.